Er begnügte sich nicht damit, vorzuführen, dass die einzige Spur von Wert jene ist, die man sich selbst an der äußersten Grenze der eigenen Möglichkeiten schafft. Nein: er benutzte die Materie seines Körpers, um den Weg, um das Weitergehen zu ermöglichen.

Die Einsamkeit existiert nicht. Niemand ist je allein geboren worden. Die Einsamkeit ist der Schatten, den die Erschöpfung der Bindung auf jene wirft, die in ihrem Voranschreiten nicht mehr bevölkert werden von denen, die sie geliebt haben, ohne etwas dafür zu erwarten.

Erinnere dich daran, dass das Vergessen die einzig wahre aktive Kraft ist. Nicht das Erinnern: das Vergessen!

Lebe jeden Augenblick, als wäre er der letzte. [...] Lebe jeden Augenblick, als wäre er der erste.

Eure Vorstellungen – Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft – sind wertlos, sobald man aus dem Fluss steigt.

Sie sehen zu den Palästen da oben hinauf und träumen von einem Flugrad, so halten sie es aus! Ein einziger Streicher, dem das gelingt, reicht aus, um alle anderen glauben zu lassen, sie hätten auch eine Chance. Die plumpe Ausbeutung, die sie erleiden, hat Bestand, weil sie ihre Ausbeuter beneiden. Sie da oben schweben zu sehen, empört sie nicht: Es bringt sie zum Träumen! Und das Schlimmste ist, dass man sie glauben lässt, dass Anstrengung und Verdienst allein sie die fünfzig Höhenmeter überwinden lassen werden! Also filtern und sieben und streichen sie durch das Flussbett, bis sie das Gefühl haben, es verdient zu haben … Aber wenn sie diesen Punkt erreichen, verstehen sie, dass niemand, nirgendwo, ihre Bemühungen bewerten kann, dass kein Käufer den Wert ihrer Arbeit anerkennt. Dass es keinen obersten Verdienstrichter gibt, sondern nur Kaufleute, die für einen Rohstoff bezahlen, den sie achtzig Meter höher für das Doppelte des Einkaufspreises weiterverkaufen. Hier nennt man sie die ›Aufsteiger‹. Also wird der Streicher wütend. Nur dass die Wut, wenn sie nicht explodieren oder ihre Ursache transformieren kann, letztendlich implodiert! Sie wird zu einem Groll, zum Hass auf sich selbst und andere, zu traurigem Zynismus, ihr Destillat ist eine gallige Schäbigkeit, die sich in Schüben über die Nächsten ergießt: die Frau, die Freunde, die Kinder …


Die Horde im Gegenwind
Die Horde im Gegenwind von Alain Damasio ist kongenial aus dem Französischen übersetzt von Milena Adam.

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